Prototherapie -Integrale Physikalische Medizin-
Prototherapie              -Integrale Physikalische Medizin-

3. Mobilisierende / Manuelle Gelenkdrainage (MGD)

 

Die MGD wurde als eine der ersten Therapiekomponenten in der Prototherapie Mitte der 80er Jahre entwickelt. Neurophysiologische und lymphologische Aspekte, verschiedene manualtherapeutische und osteopathische Gelenkbehandlungen bildeten die Grundlage. 

Schmerzhafte Zustände und strukturelle Veränderungen werden in der Funktionseinheit „Gelenk“ von entzündlichen Prozessen der Gelenkkapsel begleitet und sind ursächlich für die progredienten destruierenden Gewebe- und Knorpelveränderungen verantwortlich zu machen. Gerade die Mitbeteiligung der Kapsel an diesen entzündlichen Vorgängen entscheidet über das zukünftige Schicksal des Gelenkes. Den Rahmen einer adäquaten medizinischen Betrachtung bietet das Wissen über die physiologischen/pathophysiologischen Reaktionen und die lymphologischen Abläufe. Es bietet auch eine Lösungsmöglichkeit für die oftmals komplex erscheinende Gelenkproblematiken. Da diese Prozesse mit einer lokalen physiologischen Ödematisierung auf Grundlage einer Sicherheitsventilinsuffizienz einhergehen sind vordergründig lymphologische Behandlungsprinzipien angezeigt.

 

Die Technik der MGD ist grundsätzlich weich und wird vom Patienten als sehr angenehm empfunden. Die Gelenkpartner werden nur innerhalb der aktuellen Kapselbeweglichkeit (Slack) bewegt. Die MGD wird in drei unterschiedlichen Techniken angewandt.

 

1.Technik der Akutbehandlung

2.Technik der Subakutbehandlung

3.Dreidimensionale Technik

 

 

Zu 1. Die primäre Zielsetzung der Akutbehandlung ist, über spezielle Bewegungen der Gelenkpartner die beschleunigte Drainage der Gelenkskollektoren zu fördern. Durch eine Anhäufung von Metaboliten und einem lokalen eiweißreichen Ödem wird im „akuten“ Zustand die Kapsel gestrafft und durch die metabolen Stoffe eine Nozirezeption induziert. 

Eine Behandlung mit der MGD verringert das Kapselödem und senkt die Konzentration der entzündungsfördernden Substanzen. Als Folge der entödematisierenden Wirkung verbessert sich die arthrokinematische/osteokinematische Beweglichkeit. Ein verbessertes Rollen und Gleiten wird dadurch ermöglicht und die Nozirezeption wird reduziert bzw. beseitigt. Die Reduktion oder Beseitigung der Nozirezeption kommt durch die wieder reaktivierten Gain Control Hemmungen zustande.

 

Zu 2. Der Übergang in Stufe 2 der Subakutbehandlung ist fließend und fallspezifisch durchzuführen. So bald die Nozirezeption nachlässt und die Entödematisierung eine Verbesserung des Bewegungsumfangen ermöglicht, wird durch eine Änderung in der Mobilisationstechnik funktionelle Bewegungsabläufe der Gelenkpartner simuliert. Die Technik wird immer noch innerhalb des Slacks durchgeführt. 

Bei dieser Stufe der Behandlung werden wieder entödematisierende und der Physiologie ähnliche neurologisch propriorezeptive Stimuli weitergeleitet. Voraussetzung ist jedoch die Funktionsfähigkeit der Gain Control auf spinaler Ebene. Bei einer weiteren Verbesserung der Beweglichkeit und Abnahme der Nozirezeption kann fallspezifisch in die dritte Stufe übergegangen werden. 

 

Zu 3. Bei der dreidimensionalen Behandlung wird eine physiologische dreidimensionale Bewegung der Gelenkpartner angestrebt. Der lymphologische Aspekt tritt dabei in den Hintergrund. Zielsetzung dieser Behandlungsstufe ist das Ausnutzen zellulärer, zerebellärer und die im Verbund des Dienzephalons gespeicherten Bewegungsabläufe zu generieren um schnellstmöglich physiologische Bewegungsabläufe zu ermöglichen.

Im Anschluss werden mit dem Patienten sensomotorische Übungen zur Stabilisierung/Sicherung des erreichten Zustandes durchgeführt. 

 

Indikation:

 

Akute Prozesse (postoperativ/posttraumatisch, Arthritiden, Rheumatische Erkrankungen im Schub, CRPS....)

Subakute Prozesse, 

Chronische Gelenkveränderungen 

 

Zielsetzung der Kurseinheit

Erlernen und Anwendung der MGD zur lokalen und neuronal wirkenden Behandlung von Dysfunktionen in artikulären und periartikulären Strukturen.

 

Zielgerichteter Einsatz der unterschiedlichen Wirkkomponenten:

Entödematisierung der Kapsel

  •     Reduktion der Entzündungsmediatoren

Reduktion der Nozirezeption

  •     Verbesserung der Arthro- und Osteokinematik

Sensomotorische Normalisierung (neuronale Fehlverschaltungen werden behoben)

  •     Verbesserung der Trophik 

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