Prototherapie -Integrale Physikalische Medizin-
Prototherapie              -Integrale Physikalische Medizin-

 

3. Neuroregulation (NR)

 

Der menschliche Körper bildet eine hochsensible Funktionseinheit. Im Laufe der Evolution passte er sich den Umweltveränderungen und den differenzierter werdenden Anforderungen seiner eigenen Veränderungen permanent an. Die grundlegende und evolutionsbefähigende Eigenschaft des Homo sapiens sapiens liegt nicht nur in der Entwicklung eines differenzierten neuronalen Systems und der Kortex,  sondern auch der Hand und darin, dass er in allen Funktionen trotzdem ein Generalist blieb. Jede Spezialisierung würde nämlich einer weiteren evolutionären Entwicklung entgegenstehen.

 

- Der Mensch kann fast Alles, nur jedes Einzelne nicht perfekt -

 

Genau dieser Umstand lässt Spielraum für eine weitere Entwicklung, Spezialisten sind dagegen in einer Sackgasse gelandet und können sich auf Veränderungen nicht mehr oder nur begrenzt anpassen. 

Um den zum Teil sehr unterschiedlichen Anforderungsprofilen gerecht zu werden entwickelte sich ein System der Ökonomisierung und Ergonomisierung für die vielen unterschiedlichen Funktionseinheiten. Dies war erforderlich, da jeder Baustein in unserem Körper über eine Eigendynamik verfügt und sich durch Anpassung bzw. Modifizierung selbständig verhält. Heute spricht man sogar von einer biologischen Intelligenz. Dies bedeutet, vereinfacht ausgedrückt, dass selbst Zellen auf bekannte immer wiederkehrende Reize selbständig (genetisch, epigenetisch...) reagieren können. Jede Zelle, jede Funktionseinheit und die zu Organen zusammengefassten spezifischen Körperbereiche mussten durch ihre immer komplexer und differenzierteren Funktionen immer umfangreicher koordiniert/ökonomisiert werden. Diese Aufgabe fällt in unserem Körper dem neuronalen System und der Steuerung durch humorale Hormone und Gewebehormone (siehe Physiologie) zu.

 

Das neuronale System ist entwicklungsgeschichtlich auf mehrere Ebenen verteilt.  

 

Spinale Ebene

Metencephalon

Mesencephalon

Prosencephalon (Telencephalon/- impar, Diencephalon)

 

Da es im neuronalen System keine Hierarchie gibt, ist jeder Baustein als gleichwertig zu berücksichtigen. 

 

Jeder Einfluss, jede Reaktion und jede wahrgenommene Gegenreaktion wird in einem bestimmten Hirnareal abgespeichert. Sie wird dann, meist unbewusst, in der entsprechende Situation wieder abgerufen. Sie beeinflussen dadurch unser spontanes Handeln und unsere Reaktionen, und dies auf allen Ebenen.

Über unsere Kortex und den mit ihr verschalteten Hirnareale können wir, bei auf uns einwirkenden Einflüssen und den damit verbundenen Reaktionen, Einfluss nehmen. Hier spielen genetische, epigenetische und erlernte Musterreaktionen eine große Rolle. Der Gebrauch dieser gespeicherten Informationen/Ressourcen beeinflusst dadurch unsere allgemeinen und spezifischen Reaktionen. Hier spielen die neuronalen Bahnungen eine bedeutende Rolle. Der Gebrauch von neurosynaptischen Verschaltungen, in Verbindung mit der kognitiven Fähigkeit, so wie die Menge an Reaktionsmustern, bestimmt die Plastizität unseres Systems und damit unsere Reaktionen. 

 

Dies bedeutet:

Je häufiger eine unserer Kommissuren-, Projektions- und Assoziationsbahnen in unserem Gehirn benutzt wird, desto mehr Synapsen werden an den Endigungen dieser Faser gebildet. Dies bedeutet wiederum:

Je mehr Synapsen vorhanden sind, um so schneller und einfacher können diese Verschaltungen benutzt werden. Sie lösen bei einer Aktivierung des entsprechenden Neurons dann schneller eine Depolarisation aus. Da unser System auf dem Ökonomieprinzip basiert, werden die schnell und gut gebahnten Verschaltungen eher benutzt. Schlecht gebahnte Verschaltungen benötigen einen erhöhten Aufwand und können nur bewusst durchgeführt werden. Deshalb erscheinen sie uns dann als mühsam oder schwer.

 

Je besser gebahnt, desto schneller und einfacher ist die Aktivierung einer Reaktion (physisch, neuronal, emotional)

 

Gewohnheiten, typische Reaktionsmuster usw. sind dann die direkten Folgen.

 

Diese Gegebenheiten können sowohl positive als auch negative Formen annehmen. Pathologische Informationen können zu Bahnungsveränderungen auf allen neuronalen Ebenen führen. So mit kann sich eine pathologische Fehlverschaltung durch Bahnungsprinzipien im neuronalen System manifestieren. Diese mittel- und langfristigen Einflüsse führen, wie Untersuchungen gezeigt haben, nicht nur zu den erwähnten neuronalen Fehlverschaltungen (Aselektionen) sondern auch zu einer Veränderung in den sensiblen und damit auch in den motorischen Hirnarealen. Dadurch werden physische Veränderungen ausgelöst. Dies geschieht über die anatomische-strukturelle Anpassung des Gewebes auf Grund der Fehlinformationen oder es erfolgt eine Behinderung der pathophysiologischen/physiologischen Heil- und Regenerationsprozesse. Diese Störungen führen, wenn die Ursache der Veränderung nicht erkannt und behandelt wird, oftmals zu der schon beschriebenen symptomatischen Behandlung.

Durch diese resultierenden nachweisbaren sensomotorischen Störungen wird aber ein erfolgreiches Behandeln z.B. über  kinetische Techniken be- oder verhindert.

 

Ziel der Neuroregulation ist es, die bestehenden Fehlverschaltungen wurden über die -Methodische Analyse- ermittelt, die körpereigenen Regelkreisläufe zu reaktivieren. 

 

In der Therapie wird versucht die störenden Einflüsse durch gezielte physische/emotionale Reize zu behandeln/auszuschalten. Damit wird das Gesamtsystem in die Lage versetzt seine eigenen regenerativen Vorgänge ohne störenden Einfluss wieder aufzunehmen.

Am Anfang werden oftmals manipulative Reize benutzt um die Wiederaufnahme der Körperfunktion zu „erzwingen“. Dies kann durchaus mit einer temporären Verschlechterung oder dem Aufflackern alter physischer/emotionaler Symptome gekoppelt sein. In der Gesamtbetrachtung kann man dies als positive Reaktion betrachten => Der Körper reagiert auf die gesetzten Reize. Im weiteren Verlauf der Behandlung achtet der Therapeut dann auf die Stabilisierung des Zustandes. Er reguliert/therapiert nur noch wenn vom Körper ein Bedarf gemeldet wird. Der therapeutisch Tätige verlässt dabei ganz den manipulativen Ansatz einer Therapie. Er wird zum Manager/Koordinator der Selbstheilungskräfte.

Gelingt es die körpereigenen Mechanismen zu reaktivieren, kommt wieder die Physiologie ins Spiel. Physiologische Zeiten der Heilung, Regeneration, Konsolidierung oder Turn-over Zeiten der unterschiedlichen Gewebe und das Wissen über mögliche störende Einflüsse (Medikamente, Eis, Vorgaben....) bestimmen dann das weitere therapeutische Vorgehen.

 

Therapie sollte wie Improvisation in der Musik sein, wer in den Noten verhaftet ist macht keine Musik. 

 

Zielsetzung dieser Kurseinheit:

Nach erfolgter Analyse sollte der Teilnehmer fähig sein gezielt die notwendige therapeutische Intervention durchzuführen, die kausale Störung zu behandeln und/oder weiterführende Maßnahmen einzuleiten. Ziel ist es die Störungen zu beseitigen damit die körpereigenen physiologischen Regelkreisläufe aktivieret werden können. 

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